MIKADO-DAMPFLOKOMOTIVE 1'D1' von DAVENPORT



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Der Zweite Weltkrieg brachte in manchen Regionen dieser Welt eine markante Steigerung des Verkehrs. Um den Mangel an Triebfahrzeuge zu tilgen bestellte die Transportabteilung der amerikanischen Streitkräfte, USATC genannt (United States Army Transporation Corps) mehrere Serien Dampflokomotiven bei der Industrie des Landes. Diese unterteilen sich hauptsächlich in drei Bauarten: eine kleine Tenderlok Ct-n2 mit der Bezeichnung S-100 (die von der SNCF übernommenen Maschinen wurden als 030TU eingereiht), eine grosse 1'D-h2-Schlepptenderlokomotive S-160 (140TU bei der SNCF) sowie eine 1'D1'-h2-Schlepptenderlokomotive S-118 für Schmalspur. Sämtliche Bauarten waren einfach und robust gebaut und erlangten eine breite Verteilung auf dieser grossen Welt, besonders nach dem Ende des Weltkrieges.

Die Bauart S-118, allgemein "Mac Arthur" benannt, entstammt aus einem Entwurf des Herstellers American Locomotive Company (ALCo). Diese Lokomotiven waren auf drei verschiedene Spurweiten einstellbar: 914, 1000 und 1067 Millimeter, die Anpassung erfolgte mittels über die Achsen gestülpten Distanzhülsen.

Von der 890 für die USATC bestellten Lokomotiven wurden zwischen 1942 und 1945 nur 741 Einheiten gebaut, aufgeteilt auf die fünf amerikanischen Hersteller ALCo, Baldwin Locomotive Works, Davenport Locomotive Works, H.K. Porter und Vulcan Iron Works. Mit dem Ende des Weltkrieges wurde der Bau der restlichen 149 Einheiten gegenstandslos und daher storniert. So blieben die Hersteller im Besitz von zahlreichen fertigen Bauteilen, wenn nicht von fast fertiggestellten Lokomotiven. So durchkämmten diese Hersteller alle möglichen Bahngesellschaften, welche solche Maschinen gebrauchen könnten. Sie boten diese zu äussert günstigen Bedingungen an, meistens mittels Miet-Kauf-Verträge. Auf diese Weise konnten zwischen 1945 und 1948 noch 52 weitere Lokomotiven, "Kopien" genannt, veräussert werden. Diese gingen an die Bahngesellschaften Indiens, Griechenlands, Äthiopiens sowie des Belgischen Kongos (Chemin de fer des Grands Lacs).
Während des Krieges verkehrten die S-118 der USATC in Alaska, Algerien, Tunesien, Goldküste, Irak, Indien, Burma und Australien. Nach dem Frieden kamen noch Bahngesellschaften folgender Länder dazu: Thailand, Malaysia, Kambodscha, Philippinen, Kamerun, Tanganjika, Costa Rica, Honduras und Brasilien.

Die sechs Einheiten Nr. 421 bis 426 des C.F.E sind Neulieferungen des Herstellers Davenport Locomotive Works, aus Davenport im Bundestaat Iowa (USA). Somit sind sie keine richtige "Mac Arthur", sondern Nachbauten welche sich durch einige Details unterscheiden. Sie sind etwas schwerer und arbeiten mit einem höheren Kesseldruck (14 bar anstatt 12,76). Diese waren die letzten nach Äthiopien gelieferten Dampflokomotiven. Zudem waren sie auch die einzigen ab Werk für die Ölfeuerung eingerichteten Lokomotiven. Manche Jahre verkehrten sie gemeinsam mit den 1951 von SLM gelieferten Diesellokomotiven. Mit ihnen endete auch der Dampfbetrieb auf dem Netz. Die Abstellung der letzten Einheiten erfolgte erst mit der Lieferung der zweiten Serie von Altshom-Diesellokomotiven im Jahr 1962.